Ein neues Restaurant hat in Kiel in der Knorrstrasse seine Türen aufgemacht - Das Grillrestaurant "Pastis". Seitdem ich von der Eröffnung gehört und auf der Internetseite die viel versprechenden Bilder gesehen habe, will ich es ausprobieren.
Endlich bot sich die Gelegenheit. Meine Freundin und ich hatten Lust auf einen schönen Mädelsabend und so beschlossen wir dahin zu gehen.
Als erstes möchte ich gleich vorweg sagen, dass ich natürlich keine Restaurantkritikerin oder professionelle Köchen bin. Dennoch liebe ich gutes Essen und vor allem in Restaurants achte ich darauf, wie das Essen angerichtet wurde und natürlich wie es schmeckt.
Leider wurden meine sehr hohen Erwartungen an dieses wunderschöne Restaurant enttäuscht. Gerade das Essen, auf das ich mich sehr lange gefreut hatte, war wirklich vergeigt worden. Doch bevor ich ins Detail gehen, möchte ich dennoch anmerken, dass es für mich persönlich das schönste Resaurant in Kiel ist. Das Ambiente ist herrlich - die Möbelauswahl und die Dekoration sind wahrhaftig traumhaft.
Aber kommen wir zum eigentlichen Grund meiner Unzufriedenheit - dem Essen. Die Menükarte ist nicht all zu groß, was sehr positiv ist. Man sieht sofort, dass die Grillspezialitäten im Vordergund stehen. Dabei kommt nicht nur Fleisch auf den Grill sondern auch Fisch. Ich werde hier nicht die ganze Menükarte beschreiben. Falls Ihr das genauer wissen möchtet, schaut euch die Karte einfach online an.
http://www.pastis-grill-restaurant.de/was-gibt-es-zu-essen/
Irgendwie hatte ich aber keine Lust auf Fisch oder Steak. Da bestellte ich einen simplen Burger nach Hausart. Meine Freundin bestellte einen Ceasar-Salat mit Hähnchen. Man muss sagen, dass wir ziemlich lange auf unser Essen warten mussten. Wenn man bedenkt, dass es nur ein Burger und ein Salat waren und das Restaurant auch nicht überfüllt war, kamen mir die 40 min Wartezeit viel zu unangemessen vor. Selbst, wenn man alles frisch macht.
Zu dem Burger wurden Pommes, Coleslaw und eine Art leichte Knoblauch-Joghurt-Sauce gereicht. Die Pommes waren sehr gut - schön knusprig, nicht zu fettig, wunderbar abgeschmeckt und hatten eine schöne Länge. Der Knoblauchdip war nicht schlecht, keine Offenbarung, aber durchaus erfrischend. Der Coleslaw ähnelte leider eher einer Suppe als einem Salat. Sehr matschig und viel zu flüssig und man hatte das Gefühl, dass der Kohl sich zwischen der Küche und dem Tisch in Luft aufgelöst hatte. Außerdem war der komplet überwürzt. Es schmeckte nur nach Senf und Majo. Der Kohl hätte größer geschnitten sein müssen, da fehlte einwenig Zitrone für die nötige Frische, einwenig Süße um die Ballance zu halten und den Senf hätte man ruhig weglassen können, zumindest in der großen Menge. Ein wenig Tabasco hätte dem mehr Pepp verleihen können.
Der Burger war ordentlich angerichtet. Die Zwiebeln waren schön dünn geschnitten, wie auch die frischen Tomaten und die Gewürzgurken. Was mich wirklich sehr positiv überrascht hatte, war die Tatsache, dass der verwendete Salat nicht Eisbergsalat war sondern eine schöne Babyleaf-Mischung. Außerdem habe ich keinen Ketchup herausschmecken können, sondern eine wirklich leckere Tomatentapenade und eine leichte weiße Sauce (ich glaube, dass es der Knoblauchdip war, der auch zu den Pommes gereicht worden ist).
Aber dann biss ich ins Fleisch und dachte, dass mir der Kiefer gleich herausspringt. Die Frikadelle war absolut zäh wie eine Schuhsohle. Es hat wirklich zwischen den Zähnen gequietscht. Das Brötchen war staubtrocken und ähnelte eher den Babykeksen, die sich schnell im Mund auflösen, die ich meiner kleinen Tochter gebe. Ich glaube nicht, dass es selbstgebackene Brötchen waren und auch nicht die besten aus dem Supermarkt.
Das ist doch wirklich sehr schade. Warum kann man nicht schöne fluffige Burgerbrötchen backen. Das ist nicht kompliziert, man kann einen Vorrat machen und diesen einfrieren und es würde so viel besser schmecken.
Aber das schlimmste kam ungefähr nach meinem vierten Biss. Da merkte ich auf einmal, wie scheußlich das gerade verspeiste Stückchen schmeckte - es war komplett verbannt, tiefschwarz und hart wie Stein. Ich hätte natrülich auch neu bestellen können, aber nun war ich nicht allein und noch 40 min länger zu warten? Darauf hatte ich keine Lust und auch keine Zeit.
Ich kann verstehen, dass der Koch auch einen schlechten Tag haben kann, wie wir alle. Da brennt schon einmal etwas an. ABER dann schmeißt man es weg und legt es nicht den Leuten auf den Burger und hofft, dass es keiner merken wird. Abgesehen davon sollte jeder guter Koch wissen, wie gefährlich das ist, einem Menschen so viel Acrylamid zuzumuten. Das ist wirklich eine große Schande. Ich habe mich schon lange nicht mehr so veräppelt gefühlt. Ich konnte ntaürlich nicht alles aufessen und habe ein Stück abgeschnitten, um es nachher auch der Bedienung zu demonstrieren.
Die Bedienung im Restaurant ist freundlich, aber man fühlt sich trotzdem irgendwie nicht willkommen. Es fehlte an Herzlichkeit, Wärme und an Charme. Man hat sich manchmal wie Luft gefühlt. Meine Beschwerde wurde aber freundlich entgegengenommen und mir wurde gesagt, dass es sofort weiter an die Küche geleitet wird. Ferner wurde mir ein Espresso angeboten, was ich dankend annahm.
Die Getränkeauswahl war ok. Wir hatten uns auf die Longdrinks gestürzt, die sehr gut geschmeckt haben.
Ich würde den Besitzern wirklich raten, in der Küche darauf zu achten, dass dort gewissenhaft gearbeitet wrid. Man darf keine verbranntes Stück Fleisch herausschicken - das ist ein NO GO. Und bitte backt doch die Burgerbrötchen selbst. Dies ist auch viel billiger als billige Burgerbrötchen zu kaufen. Es fehlt einfach an Pfiffigkeit. Was kann es einfacheres geben als ein Burger? Und doch scheint es auch so kompliziert zu sein, gerade die einfachsten Dinge gut hinzubekommen.
Dennoch gebe ich nicht auf. Von anderen Tischen hatte ich zwar auch Kritik entnehmen können, aber auch positive Kommentare. Deshalb gebe ich dem Restaurant noch eine zweite Chance und werde etwas anderes bestellen.
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